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An den Olympischen Spielen in China präsentieren Schweizer Unternehmen ihre Schokoladenseite.
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WENN AM 8.8.08 in Peking die Olympischen Spiele beginnen, werden mehr als 10  000 Athleten miteinander wetteifern – ebenso Hunderte von Unternehmen. Denn Olympia ist nicht nur die grösste Sportveranstaltung der Welt, sondern auch einer der wichtigsten Sponsoren- und Marketinganlässe. Zwölf bekannte Schweizer Unternehmen nutzen die Gunst der Stunde und präsentieren sich im House of Switzerland (HoS), das während der Spiele in einer Fabrikhalle im Pekinger Künstlerviertel Dashanzi für drei Wochen Unterschlupf gefunden hat. Seit den Winterspielen 1988 in Calgary ist die Schweiz bei Olympia jeweils mit einem Nationenhaus vertreten. Bisher wurden dort lediglich kulinarische Spezialitäten aus helvetischen Landen angeboten. In diesem Jahr jedoch kommt es erstmals zu einer «Ehe aus Interessen zwischen Wirtschaft und Sport», so Edwin Rudolf, Vizepräsident House of Switzerland 2008. Die Organisation des Schweizer Nationenhauses übernimmt traditionell «Präsenz Schweiz», zusammen mit jeweils einem Kanton – in diesem Jahr Luzern. Dem Innerschweizer Kanton fiel es auch zu, Firmen zu suchen, die sich auf dem 2000 Quadratmeter grossen Expo-Park des HoS darstellen wollen. Dem Publikum in China präsentieren werden sich Carl F. Bucherer, Lindt & Sprüngli, Nestlé, Maxon Motor (Miniaturmotoren), UBS, Victorinox, Syngenta, Titlis Rotair, Swiss Securitas, Schindler sowie die Luzerner Wirtschaftsförderung. Im Vordergrund stehen dabei eher wirtschaftliche Interessen als Olympia und Sport. Die Schweizer Unternehmen lassen sich den Werbeauftritt etwas kosten: Jeder der zwölf Expo-Partner muss einen Beitrag von 150  000 Franken leisten. Die Differenz zu den Gesamtkosten von 4,6 Millionen tragen Präsenz Schweiz respektive der Bund mit einem Drittel sowie Luzern Tourismus mit zwei Dritteln. Im House of Switzerland hat sich ausserdem SF DRS ein Fernsehstudio eingerichtet, die Medaillenfeiern und Medienkonferenzen von Swiss Olympic sollen hier abgehalten werden. Und im Restaurant kann die chinesische Bevölkerung Schweizer Spezialitäten probieren – mit Stäbchen. «Das Haus soll explizit eine Plattform sein, auf der sich die Schweiz der chinesischen Bevölkerung präsentiert», so Olivier Roos, Projektleiter von Präsenz Schweiz und für das House of Switzerland vor Ort. OB MIT UHREN, Sackmessern oder Confiserie – für viele Schweizer Firmen geht es darum, sich in China Anteile am Konsumgütermarkt zu sichern. Denn das fernöstliche Riesenreich ist hinter Japan der zweitgrösste Markt für Luxusgüter. Nicht umsonst betont das House of Switzerland in seinen Statuten, dass es mit seinen Aktivitäten anlässlich der Olympischen Spiele auf chinesische Geschäftsleute und überhaupt die für den Markt bedeutungsvolle «obere Kaufkraftklasse Chinas» abzielt. Schreiben Sie uns Ihre Meinung zu diesem Artikel.
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